Gartenportrait Schloss Andelfingen
Ein Park für die Sinne
Schloss Andelfingen liegt im malerischen Zürcher Weinland. Zum ehemaligen Landvogteisitz gehört ein bezaubernder Park, der seine Gestaltung vor allem dem 19. Jhd. zu verdanken hat. Heute ist die idyllische Anlage öffentlich und eine Reise wert. Nicht nur das romantische Tobel mit dem sprudelnden Bach, nicht nur der Baumbestand mit den legendenumwobenen Blutbuchen, nicht nur das uralte Buchs- und Eibenwäldchen und auch nicht die reizvollen Blumenrabatten, die zum zierlichen Pavillon führen, erfreuen den Besucher. Magnet für jeden interessierten Pflanzenfreund dürfte zweifelsohne die Gärtnerei sein, die den intensivsten Teil des Parks darstellt. Hier befindet sich ein Küchenkräutergarten der besonderen Art. Vielfältig ist das Angebot bereits bei den vielen Salbeisorten. Hier kommt auch die Sammelleidenschaft des Schlossgärtners zum Ausdruck, der den Park hegt und pflegt. Vor allem seine beachtliche Sammlung von nicht winterharten Salbeiarten und Sorten sucht seinesgleichen. Ob in Kübeln gehalten oder ausgepflanzt vor dem Treibhaus, alle blühen sie farbenprächtig vom Sommer bis zu den ersten Frosttagen im Herbst. Auch eine bemerkenswerte Sammlung von alten Duftpelargonien lässt sich bewundern. Diese etwas in Vergessenheit geratenen Pflanzen gelten als die Vorfahren unserer heutigen „Balkongeranien“. Ihre Duftnoten sind vielfältig und ihre Blätter finden auch in der Küche gute Verwendung. Uns Rosenfreunde dürfte speziell auch die Einzige im Park wachsende Rose interessieren. Es handelt sich um eine Roserarität mit panaschierten Blättern. Ihr niederländischer Züchter taufte sie anfangs des letzten Jahrhunderts auf seinen eigenen Namen „Verschuren“. Wer die wunderbar duftende Schönheit sehen möchte, sollte unbedingt zur nächsten Rosenzeit den Schlosspark von Andelfingen besuchen
Lisbeth Fehr