Pflege und Tipps für Mai
Der kühlere Beginn des Aprils hat uns einen langsam aufblühenden, langanhaltenden Frühjahrsgruss beschert, der schliesslich für den Mai so richtig an Fahrt aufnahm. Der richtige Auftakt für den Wonnemonat Mai.
Ein Abendspaziergang ist etwas für die Sinne.
Sicher ist es Ihnen schon aufgefallen. Wenn die Dämmerung beginnt, scheinen blühende Pflanzen besonders stark zu duften. Das ist keine Einbildung, weil man mit zunehmender Dunkelheit weniger sieht und deshalb der Geruchsinn um so stärker erwacht. Das liegt daran, dass die Zellen in der Pflanze abends wieder praller sind, weil der Turgordruck steigt und so mehr Nektar und Duftstoffe in die Blüten treibt. Bewirkt wird das durch höheren Wurzeldruck, weil der Boden erwärmt wurde und sich am Abend die Spaltöffnungen (Stomata) schliessen, die tagsüber einen Verdunstungssog erzeugen und am Tag den Druck in der Pflanze sinken lassen.
Werren im Rasen aufstöbern …
Zerstören Werren (Maulwurfsgrillen) den Rasen, kann dem recht einfach abgeholfen werden. Man bringt sie einfach durch einen Trick an die Oberfläche. Einfach einen oder mehrere Eimer Wasser mit einem Spritzer biologischem Spülmittel anrichten. Dann nach und nach auf die Stelle giessen wo es Löcher der Werren hat. Aufgeschreckt durch die Überschwemmung kommen sie recht schnell aus den Löchern hervor und können abgesammelt und in den Wald umgesiedelt werden. Ist der Befall jedoch sehr hartnäckig, kann man auch Cortilan (50 g auf 10 m²) gleichmässig auf die geschädigte Fläche streuen. Cortilan wirkt auch gegen Erdraupen und Erdschnaken mit gewisser Nebenwirkung auf Drahtwürmer und ist in Zierpflanzen, Gemüse und Kartoffeln bewilligt.
Gespenstisch wie in einem Hitchcock-Film …
sieht es aus, wenn die Gespinstmotte den Pfaffenhütchenstrauch (= Spindelstrauch, lat. Euonymus spp.) mit einem dichten Geflecht überzieht. Die Raupen dieses Falters fressen alles in 1-2 Wochen kahl. Damit das nicht passiert, rechtzeitig mit biologischem SanoPlant BT DiPel DF mit ein paar einzelnen Tropfen biologischem Spülmittel zur leichteren Benetzung behandeln.
Wann fliegt der Apfel- oder Pflaumenwickler?
Nicht nur für das Auftreten des Apfelwicklers Ende Mai und nochmals 4 Wochen später, der mit Insegar M (0,04 % (4 ml/10 l Wasser) und maximal 6,4 ml/Are) bekämpft wird, sondern auch der Pflaumenwickler, der mit Nebenwirkung bei Spritzung im Juli mit SanoPlant BT DiPel DF (0,1 % => 10 ml/10 l Wasser) gegen Schalenwickler miterfasst wird, ist das Bestimmen des Spritzzeitpunkts nicht ganz einfach. So wechselt der Termin nicht nur von Jahr zu Jahr bis zu 2 Wochen vor oder nach dem langjährigen Durchschnitt, sondern auch die Klimaerwärmung sorgt für eine Verfrühung. Daher ist es das Beste, sich an der professionellen Schädlingsprognose SOPRA (www.sopra.admin.ch) zu orientieren. Sie gibt den aktuellen Stand der häufigsten Obstschädlinge nach Regionen an. Das erleichtert die Bestimmung des Spritztermins um einiges und sichert den Erfolg bei Vermeidung von unnötigen zusätzlichen Behandlungen.
Blattrollwespe der Rose
Die Rosenblattrollwespe (Blennocampa phyllocolpa) gehört zu den Blattwespen (Tenthredinidae) undfällt schnell durch ihre Eigenart auf, Eier im Mai/Juni (in Weinbaugegenden bereits im April) auf die Unterseite der Rosenblätter zu legen. Weil das Weibchen die Mittelrippe ansticht, rollt sich das Blatt nach und nach zigarrenartig nach unten zusammen. So wird die schlüpfende Larve darin eingeschlossen und gut geschützt. So gut, dass sie durch Pflanzenschutzmittel kaum erreicht werden. Deshalb ist es besser, sie abzupflücken, bevor die Larven abwandern. Befallene Blätter gut entsorgen. Nicht immer überleben die Eier, da die Sterberate recht gross ist. Das Einrollen der Blätter findet aber trotzdem statt. Rollt man sie auf, findet man daher oft keine Larve. Erst im Juli/August, wenn die Larven ihren Reifefrass hinter sich haben, verlassen sie den geschützten Ort. Sie wandern in den Boden ab, verpuppen sich dort und schlüpfen im Frühjahr zur Eiablage. Es entwickelt sich also nur eine Generation pro Jahr.